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Besichtigungsrouten

Grüß Gott in der Zisterzienserabtei Vyšší Brod / Hohenfurth!

Nehmen Sie unsere Einladung zu Klosterführungen an, die Sie begeistern werden...! 


Route I: KLOSTER (ganzjährig)

Theologischer Saal der Klosterbibliothek

Theologischer Saal der Klosterbibliothek

(50 bis 60 Minuten)

Besichtigen Sie die schönsten Räumlichkeiten der Zisterzienserabtei Vyšší Brod / Hohenfurth, eines der bedeutendsten nationalen Kulturdenkmäler der Tschechischen Republik, und lernen Sie faszinierende Kunstschätze der Vergangenheit aus den umfangreichen historischen Klostersammlungen kennen! 

  • Abteikirche. Zisterziensermönche beten und lobpreisen Gott in der Klosterkirche der Himmelfahrt Mariens zu Hohenfurth seit vielen Jahrhunderten siebenmal täglich. Der überwältigende Kirchenbau wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts fertiggestellt. In Böhmen gehörte er zu den größten seiner Art. Unter dem Presbyterium der Kirche befindet sich die Gruft der Rosenberger, welche die Stifter dieser Abtei und das einflussreichste Herrengeschlecht im Königreich Böhmen waren. In der gotischen Kirche stand früher auch der berühmte Altar des Hohenfurther Meisters (gegenwärtig ausgestellt in der Nationalgalerie Prag). Die jetzige wertvolle Einrichtung der Kirche stammt aus der Zeit des Barock sowie der Neugotik. Die letzte Renovierung des Kircheninnenraums, die erste seit 85 Jahren, wurde von Oktober 2010 bis Oktober 2012 als Teilprojekt der tschechisch-österreichischen Landesausstellung 2013 durchgeführt.              
  • Gotische Galerie. Den Kern der kunsthistorischen Sammlungen von Hohenfurth bilden einzigartige Schöpfungen der mittelalterlichen christlichen Kunst, darunter zahlreiche Tafelbilder. Unter letzteren finden Sie beispielsweise die „magische“ Kreuzigung von Hohenfurth (um 1380). Kaum woanders werden Sie vergleichbar bedeutende Kollektionen von Madonnen des Schönen Stils bewundern können, darunter auch die berühmte Hohenfurther Madonna aus der Zeit um 1420. In der Gotischen Galerie, die im Jahr 2013 als eines der zahlreichen Projekte des Vereins zur Förderung des Zisterzienserstiftes Hohenfurth errichtet wurde, werden auch bekannte Skulpturen gezeigt, wie etwa der hl. Nikolaus von Rosenberg aus der Hofwerkstatt von Peter Parler (um 1385) oder die Hohenfurther Entschlafung der Jungfrau Maria (um 1500).       
  • Vorraum zur Gemäldegalerie. Über eine Wendeltreppe gelangen Sie in das Obergeschoss des Kreuzgangs. Im ersten Raum können Sie eine Gesamtdarstellung der Klosteranlage Vyšší Brod sehen, die auf einem Großformat den baulichen Zustand des Klosters im Jahr 1907 dokumentiert. Eine verkleinerte Kopie des Tuschaquarells aus der Kunstanstalt Ferdinand Weeser-Krell kann im Klosterladen gekauft werden. Neben weiteren Gemälden im Raum hängt an der gegenüber dem Eingang liegenden Wand das Bild der Glorifizierung des 500. Jahrestages der Gründung des Klosters Hohenfurth aus dem Jahr 1759. Im Kontext einer reich entfalteten Barocksymbolik ist hier auch die Legende über die Entstehung des Klosters veranschaulicht.      
  • Großer und kleiner Saal der Gemäldegalerie. Die Abtei Vyšší Brod / Hohenfurth bestitzt die umfangreichsten und wertvollsten kunsthistorischen Sammlungen unter allen Zisterzienserklöstern der Tschechischen Republik. Weitere faszinierende Kunstschätze der Vergangenheit erwarten Sie in der Gemäldegalerie, die für das ursprüngliche Stiftsmuseum gebaut wurde. Die überwiegende Mehrzahl der in den beiden Sälen dieser Galerie ausgestellten Gemälde sind Arbeiten barocker Maler. In ihren Kunstwerken betonen diese die stets aktuellen Botschaften von biblischen, kirchlichen oder historischen Themen. Sie machen auch auf die unbegreifliche Pracht der göttlichen Schöpfung aufmerksam, indem sie etwa ein tobendes Meer oder eine duftende Blume darstellen. Lernen Sie die meisterhaften Bilder von Peter Brandl, Jan Kupecký, Norbert Grund, Franz X. Palko und vielen anderen hervorragenden Künstlern kennen. In Vitrinen sind weitere wertvolle Objekte platziert, vor allem liturgische Messgeräte und Gewänder, Porzellan, Glas, kleine Skulpturen oder Arzneiflaschen, die noch aus der alten Hohenfurther Stiftsapotheke stammen. In der Rosenberger-Galerie können Sie einzigartige Erinnerungsstücke an die Klosterstifter und Schirmherren der Abtei sehen. Die an die Säulen gestellten Statuen stammen aus Pfarrkirchen jener Dörfer, die im Grenzgebiet infolge der Errichtung des Eisernen Vorhangs geschleift wurden. Auch die Geschichte dieser Skulpturen bezeugt das oft sehr „bewegte“ Schicksal von Kunstwerken.                             
  • Bibliotheksgang. Der Bibliotheksgang wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten hier vorhandenen Bücher. Dabei handelt es sich vorwiegend um wissenschaftliche Arbeiten, aber man findet in den Bücherregalen beispielsweise auch Romane Jules Vernes oder Erzählungen Adalbert Stifters. Die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert herrschenden Hohenfurther Äbte werden auf kleinen ovalen Gemälden dargestellt, die über den Bibliotheksschränken hängen.  
  • Philosophischer Saal der Klosterbibliothek. Durch eine Geheimtür treten Sie in die Welt des verspielten Rokoko ein, zunächst in den Kleinen Bibliothekssaal. Die in diesem prunkvollen Raum vorhandenen, in der Barockzeit gedruckten Buchbände sind Abhandlungen über alle grundlegenden wissenschaftlichen Fächer. Botanische, biologische, physikalische und astronomische Schriften sind hier ebenso vertreten wie mathematische oder sprachwissenschaftliche Studien. Das Deckenfresko des Hohenfurther Laienbruders Lukáš Vávra stellt das Urteil des Königs Salamo dar.
  • Theologischer Saal der Klosterbibliothek. In der historischen Klosterbibliothek von Vyšší Brod / Hohenfurth werdenmehr als 70.000 Buchtitel aufbewahrt. Dieser Bücherbestand macht diese Bibliothek zur drittgrößten Klosterbibliothek in der Tschechischen Republik. Nicht selten wird die Hohenfurther Klosterbibliothek als die schönste Bibliothek Tschechiens bezeichnet! In ihren Bann wird Sie insbesondere der Große Saal der Bibliothek schlagen, wo sich neben zahlreichen theologischen Schriften auch eine beachtenswerte Bibelsammlung befindet. Die Darstellung des zwölfjährigen Jesus im Tempel in Jerusalem sowie die festliche Gesamtgestaltung der Innenräume unterstreicht die Erfassung der Theologie als „Königin aller Wissenschaften“. Bis heute haben sich in Vyšší Brod auch zahlreiche europäische Wiegendrucke und viele prächtig illuminierte Handschriften erhalten, sodass der Bibliotheksbestand als die in der Tschechischen Republik am besten erhaltene Büchersammlung eines Klosters gilt.

 

Route II: ZAWISCHKREUZ (1. 7.–30. 9.)

Keller

Keller

(30 bis 40 Minuten)

Das legendäre Zawischkreuz ist eine der bedeutendsten Kostbarkeiten der mittelalterlichen Goldschmiedekunst, die sich auf europäischem Boden erhalten haben. Dieses Hohenfurther Prachtkreuz gehört zu den nationalen Kulturdenkmälern der Tschechischen Republik und ist eines der wertvollsten Reliquiare der Welt. Der Tradition nach soll sich in seiner Mitte eine Reliquie befinden, die bedeutungsvoller ist als alle anderen Heiligtümer, nämlich ein Fragment des Holzes des Wahren Kreuzes, an dem Jesus Christus den Tod erlitt. Betrachten Sie das juwelenbesetzte Krönungskreuz in der Stille des Rosenberger Oratoriums und erblicken Sie seinen mystischen Glanz!  

  • Obergeschoss des Gotischen Kellers. Die wuchtige Architektur des gotischen Abteikellers schafft eine besondere Stimmung. Im Rahmen der Ausstellung Zawisch-Kreuz – splendor mysticus (mystischer Glanz) erfahren Sie viel Interessantes über die sagenhafte Auffindung des Wahren Kreuzes durch die hl. Helena, die anspruchsvolle Verarbeitung von kostbarsten Edelmaterialien sowie über die Geschichte und die Funktionen des Hohenfurther Reliquienkreuzes. Die vergrößerten Detailaufnahmen des Krönungskreuzes helfen Ihnen, seine ursprüngliche Symbolik und eigenartige Pracht besser zu begreifen.
  • Der weltberühmte Bilderzyklus des Hohenfurther Meisters (vor 1350) stellte die Abtei Vyšší Brod als Leihgabe der Nationalgalerie in Prag zur Verfügung. Das Originalkunstwerk ist im Prager Agneskloster ausgestellt, im Gotischen Keller befindet sich ein Imitat der Tafelbilder.
  • Untergeschoss der Gotischen Keller. Die verblüffenden Ergebnisse der Erforschung der Familiengruft der Rosenberger, die der Legende nach sitzend bestatten worden sein sollten, werden im Untergeschoss des mittelalterlichen Kellers zusammengefasst. Wissenschaftler schufen für Sie ein virtuelles Modell des Sarkophags und der Grabkammer! Aus unmittelbarer Nähe können Sie auch eine Kopie des Rosenberger Epitaphs besichtigen, in dessen Mitte ein Reiter dargestellt wird, der das Wappen der Rosenberger, nämlich die rote fünfblättrige Rose auf silbernem Grund trägt. Die Gruft der Stifter und Schirmherren der Abtei befindet sich unter dem Presbyterium der Abteikirche. Sie ist die älteste erhaltene Adelsgruft der böhmischen Länder.   
  • Zawischkreuz

    Zawischkreuz

    Zawischkreuz im Rosenberger-Oratorium. Das originale Prachtkreuz, das nach seinem Stifter Zawisch von Falkenstein benannt wird, ist im so genannten Rosenberger-Oratorium im Obergeschoss der Hohenfurther Abteikirche ausgestellt. In das Oratorium gelangen die Besucherinnen und Besucher in kleinen Gruppen über eine in einem gotischen Rundturm verlaufende Wendeltreppe. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass aufgrund des außergewöhnlichen Wertes des Zawischkreuzes in diesem Bereich der Besichtigungsroute zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden mussten! Das prunkvolle Reliquienkreuz, ein Symbol für den christlichen Glauben und für Demut und königliche Majestät zugleich, wird mit Absicht in einem historisch authentischen, einfachen Raum gezeigt. Das Ausstellungskonzept berücksichtigt vorhandene denkmalpflegerische Werte im Kontext religiösen Empfindens und neutralisiert den Effekt der „Präsentation eines ,bloßen‘ Museumsobjekts“. Die Zisterzienser der Abtei Hohenfurth laden an diesem heiligen Ort alle Gläubigen, Besucherinnen und Besucher zu Stille und Gebet ein.    

 

Route III: DIE SPUR DER BILDER – FOTOGRAFEN IM BÖHMERWALD (1. 5.–30. 9.)

(keine geführten Besichtigungen – nur individueller Besuch)

  • Obergeschoss des Besucherzentrums der Abtei. Wie und warum wurden der Böhmerwald und seine Menschen in der Vergangenheit fotografiert? Die hier gezeigte Ausstellung des Offenen Kulturhauses O.K. Linz, des Verbands des Böhmerwäldler in Oberösterreich und des Klosters Vyšší Brod / Hohenfurth macht sich auf die Suche nach den Spuren alter Fotografen, die auf ihren Bildern Landschaften, den Alltag der Menschen und das Vermächtnis unserer Vorfahren festhielten. Die biografischen Schicksale der Fotografen beeinflussten oft ihr Schaffen, in dem sich die Wechselbeziehungen der deutsch- und tschechischsprachigen Welten widerspiegeln, aber auch die Brutalität der Kriege und die Unsinnigkeiten politischer Diktaturen erfahrbar werden. Ein Bestandteil der interessanten Ausstellung sind auch Fotografien und Texte von tschechischen und österreichischen Studenten.
  • Im Jahr 2017 können Sie auch die Wanderausstellung „Linzer Steig“ besichtigen, um über die Kultur und Lebensweise von Menschen mehr zu erfahren, für welche die Transportverbindungen zwischen Böhmen und Oberösterreich bzw. Bayern eine wichtige Rolle spielten.

Linecká stezka

 

Ausstellung des Postmuseums

In der historischen Prälatur der Abtei befindet sich heute die größte Ausstellung des Postmuseums der Tschechischen Republik.

 
 
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