Die Vertreibung des Konventes nach 1945
Nach der totalen Kapitulation im Mai 1945 bemühte sich Abt Tecelin Jaksch sofort um eine Rückkehr in das Kloster Hohenfurth und um Rückgabe des Klosters samt Besitz an den rechtmäßgen Konvent, was ihm infolge seiner guten Beziehungen vor allem zu dem ebenfalls zurückgekehrten Präsidenten Benesch sehr bald gelang. Damit schien zunächst der Bestand des Klosters wieder gesichert zu sein und alles wie früher weitergehen zu können. Aber sehr bald zeigte sich, daß die Anfeindungen von seiten der schon von Anfang an stark kommunistisch beeinfluBten Behörden gegen das Kloster den nationalsozialistischen Verfolgungen in keiner Weise nachstanden. Die Vertreibung der ansassigen deutschen Bevölkerung mit dem Motto „Heim ins Reich" war in all seiner Unmenschlichkeit inzwischen bereits angelaufen. Einige Ordenspriester, die als Seelsorger auf den inkorporierten Pfarreien waren, wurden gleich mit ihren Pfarrangehorigen ausgesiedelt. Anderen gelang entweder die Flucht über die nahe österreichische Grenze oder durch Vermittlung von Abt Tecelin bei den tschechischen Behörden und von Abt-Präses Karl Braunstorfer von Heiligenkreuz (dessen hier in Dankbarkeit gedacht werden soll) bei den österreichischen Behörden die Übersiedlung in österreichische Klöster. Infolge der österreichischen Nachbarschaft waren ja bis zum 1. Weltkrieg die Verbindungen jeder, auch verwandtschaftlicher Art nach Österreich, vor allem also nach Linz und Wien, viel enger als die nach Budweis oder Prag. Auch hatte der Zisterzienserorden in Österreich, im Gegensatz zu Deutschland, eine ganze Reihe alter Stifte, welche die Hohenfurther Mitbrüder bereitwillig aufnahmen und gut gebrauchen konnten. So vor allem Heiligenkreuz, Rein, das damals ohne Abt war und wegen seines Personalmangels die meisten Hohenfurther Mitbrüder erhielt, ferner Lilienfeld, Zwettl und schließlich auch Wilhering, das Mutterkloster von Hohenfurth.