Der I. Weltkrieg und dessen Folgen
Abt Bruno Pammer (1902-1924) war der vorletzte Abt des Klosters Hohenfurth. In seine Regierungszeit fällt der 1. Weltkrieg mit dem politischen Umsturz und der Gründung der ersten tschechoslowakischen Republik. Abt Bruno Pammer war im Rahmen der deutschen christlich-sozialen Bewegung politisch tätig, was ihn der neuen Regierung wenig genehm machte. Seine besondere Sorge galt dem Ordensnachwuchs, die auch seinem Nachfolger sehr am Herzen lag und dazu führte, daß das Kloster Hohenfurth in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg den stärksten Konvent seiner Geschichte aufwies. In die Regierungszeit von Abt Bruno Pammer fällt (1904) die Einleitung des elektrischen Lichtes in das Kloster aus einem E-Werk, das auf Klosterboden errichtet wurde, sowie (1911) der hauptsächlich vom Kloster betriebene und finanzierte Bau der elektrischen Lokaleisenbahn, welche die Gegend an das Eisenbahnnetz anschloß. Abt Tecelin Jaksch (1925-1954; seit 1949 Administrator von Stift Rein) war der 43. Abt des Klosters Hohenfurth. Die großen Verdienste dieses schwer geprüften Abtes waren neben seiner bereits erwähnten Sorge für den Ordensnachwuchs die günstige Abwicklung der sogenannten Bodenreform für das Kloster Hohenfurth. Ursprünglich unterlag der Großteil des Stiftsbesitzes der Beschlagnahme durch den Staat. Ein Teil davon, vor allem einige Hofe, ging dem Kloster verloren und wurde an tschechische Besitzer bzw. Pächter vergeben. Ein weiteres Verdienst dieses Abtes besteht in der Wiederbelebung des Konverseninstitutes, das fast ausgestorben war und vor dem 2. Weltkrieg wieder neun Laienbrüder zählte. Abt Tecelin entfaltete eine rege Bautätigkeit sowohl im Kloster (Renovierung der Klosterkirche) als auch auf den Pfarreien (an Kirchen und Pfarrhofen). In der schweren Zeit der Weltwirtschaftskrise gab er damit Vielen Arbeit und Brot, wie überhaupt das soziale und caritative Wirken des Klosters besonders hervorzuheben ist. Die Folge war, daß die einheimische Bevölkerung sich mit dem Kloster verbunden fühlte. Von den führenden Parteigenossen in der Zeit des Dritten Reiches waren die allerwenigsten Einheimische. Abt Tecelin hatte auch den Plan, das Kloster Goldenkron zu neuem Leben zu erwecken. Die großartige Klosterkirche war als Pfarrkirche gut instandgehalten, aber die Klostergebäude, besonders das Konventgebäude, waren in desolatem Zustand. In den letzten Jahren vor dem 2. Weltkrieg und noch in der Zeit des Krieges wurde im Kloster renoviert, so daß tatsächlich eine baldige Wiederbesetzung möglich erschien.